Stenkelfeld
Auf dem Hochsitz
Reporter:
Eine paradiesische Ruhe umgibt das Hachmannsfelder Gehölz hier in der ersten Morgendämmerung. In wenigen Minuten wird über einem der gepflegtesten Wälder Nordeuropas die Sonne aufgehen. Neben mir auf dem Hochsitz des Hegering 2 ein Mann, der maßgeblichen Anteil am Erhalt [Geräusch von Schüssen] dieser ökologischen Musterlandschaft hat: Es ist der Forstbiologe und gleichzeitige Pressesprecher der Stenkelfelder Jagdgemeinschaft, Manfred von Lausitz-Ölpen. Soeben wurden wir Ohrenzeugen seines Arbeitsalltags, jetzt schaut der durch sein Fernglas. Herr von Lausitz-Ölpen, auf wen oder was haben sie soeben angelegt?
Von Lausitz-Ölpen:
Jaaaah, ich glaub, der hat gesessen.
Reporter:
Ja, äh, also Treffer. Worauf?
Von Lausitz-Ölpen:
Ja, dat is son älterer Dachs hier, den hab ich schon Monate aufm Zug. Kuck! Da liegt er jetzt, die Beine nach oben. Der wird jetzt gleich von meinem Berhardinerrüden in den Müllcontainer der Forstverwaltung gebracht - äh, los, Udo, Abtransport! [Hundebellen]
Reporter:
Warum denn ausgerechnet nun dieser Dachs?
Von Lausitz-Ölpen:
Nun, äh, Sie wissen, für eine gesunde Vegetation benötigen wie humusreiche Nährboden - federführend ist hier der Regenwurm - und die Nützlinge müssen wir vor Nachstellungen durch Dachse schützen, nej. Dieser Abschuss hat natürlich noch einen willkommenen Nebeneffekt, diese Tiere meinen nämlich, sie könnten ihre Bauten anlegen, wo se wollen, wühlen alles auf, und das sieht nicht aus. Dafür hat er jetzt die Quittung gekriegt, nej.
Reporter:
Ein zentrales Thema ist auch bei Ihnen sicherlich der Wald als Naherholungsgebiet.
Von Lausitz-Ölpen:
Ja, äh, ich weis, worauf Sie anspielen: Das leidige Dammwild, besonders Hirsche, die auch bei uns hier die Wanderwege vollkoten, nich, man rutscht drauf aus, also wir kriegen nächste Woche unsere neue Hirschorgel, dat isn Mehrfach-Raketenwerfer, und dann hat sich das ausgeröhrt hier.
Reporter:
Aber ist ein Wald ganz ohne Wildbestand nicht auch ein...
Von Lausitz-Ölpen:
Ja, pss pss, warte mal. [Geräusch zweier Schüsse] Hah, nicht ganz!
Reporter:
Äh, was war da denn?
Von Lausitz-Ölpen:
Ja, dat war wieder eins von diesen albernen Eichhörnchen, nech, dat hat auf dieser Birke da nix zu suchen. Diese Tiere zerkratzen uns da diese schöne helle Rinde, und dat sieht nicht aus, nich. Dazu kommt der Buntspecht, ebenfalls ein gefährlicher Baumschädling, der hier mutwillig das Nutzholz durchlöchert. Nicht zu vergessen auch die Lärmbelästigung durch diese Tiere, nich. Wir hatten da letzte Woche beim Waldgottesdienst genau diesen Vorgang, sie kennen das: Ratatatatat mitten im Vaterunser, nich, und dann hat sich unser Jagdbruder Manni Blömker ein Herz gefasst, und bupp, und dass ist ja ein farbenfrohes Bild, wenn diese kleinen bunten federn so zu Boden segeln. [Kuckucksgeräusche] Ja, nun hör sich das einer an, wa. Hören Sie das? Was?
Reporter:
Ja, jaja, sehr romantisch, als Kinder haben wir immer mitgezählt, wenn... [Geräusche eines Maschinengewehrs] Warum haben Sie das jetzt gemacht?
Von Lausitz-Ölpen:
Ja, glauben Sie, ich brech mir hier noch einen ab mitm Kleinkaliber oder mitm 765er angefeilten Bronzemantel? Wa? Ja, man weiß ja nie genau, wo diese Brüder sitzen, nich, da kann man im Grunde nur nach Gehör gehen und diese 50 mm Handhaubitze mit Stahlsplitterladung, nech, die streut sehr schön in die Breite, so dass hier - Sie merkens ja im Grunde selber - von diesem Kuckuck nichts mehr zu hören ist.
Reporter:
Äh, ja, ne, ich meine, warum haben Sie denn überhaupt auf diesen Kuckuck da ...
Von Lausitz-Ölpen:
Ja, sehen Sie, wir als Menschen werden ja schon häufig genug belästigt von diesen grässlichen Kuckucksrufen, nej, und nun denken Sie mal an so kleine Rehkitze, die noch viel Schlaf brauchen, nich, die kriegen hier kein Auge zu. Und das ist eben oberstes Gebot von Hege und ökologischer Jagd, dass wir die Natur unterstützen, ihre Entwicklung ordnungsgemäß durchzuführen, nej, und dabei hat son Kuckuck nichts zu suchen!
Reporter:
Ne, natürlich nicht. Das sensible Gleichgewicht der Natur zu halten, eine verantwortungsvolle Aufgabe hier im... [Geräusch von Schüssen] Oh, äh, alle Achtung, Herr von Lausitz-Ölpen, Sie haben ja gute Augen, mir ist gerade gar nichts aufgefallen.
Von Lausitz-Ölpen:
Ja, diese finstere Blautanne da hinten, nech, die fiel mir schon seit Monaten auf.
Reporter:
Ich fand die eigentlich ganz schön.
Von Lausitz-Ölpen:
Ja, nix! Die nimmt hier den Bodengräsern dat ganze Licht weg und im ökologischen Forstbetrieb gilt die Faustregel: "Tannenwald stellt Rasen kalt", nich, da wächst kein Gras und dat sieht nicht aus!
Reporter:
Äh, nicht, ja, soviel hier vom Hochsitz im Hachmannsfelder Gehölz und damit zurück ins Funkhaus nach Hamburg.
Von Lausitz-Ölpen:
Äh, halt mal, halt mal...
Reporter:
Ja
Von Lausitz-Ölpen:
Äh, wo wollen Sie denn da langlaufen?
Reporter:
Och, da vorne über die Lichtung und dann zurück zum Ü-Wagen.
Von Lausitz-Ölpen:
Über die Lichtung? Wo der Ameisen-Wanderweg verläuft? [Entsichern eines Gewehrs]
Reporter:
Ja, eigentlich ja...
Von Lausitz-Ölpen:
Ja, denn man zu.
Mit freundlicher Genehmigung von H. Wehmeier kopiert von der CD "Stenkelfeld - Empööörend".
Stenkelfeld:

Amoklauf im Förzke-Baumarkt

Auf dem Hochsitz

Auf dem Postamt

Auf der Documenta

Beamte werden freundlicher

Bei der Steuerfahndung

Beim Seewetteramt

Das Elefantenrennen

Der Komet

Die Busfahrt

Die Großküche

Die Hausmeistertagung

Die Hotline

Die Kraftfahrzeug-Zulassungsstelle

Die letzten Rätsel der Menschheit

Die neue Kreis-Autobahn

Die Silvester-Show

Die Zauberflöte

Fit für den Muttertag

Grillspaß am Önkelstieg

Im Computer-Wutcenter

Im Flughafenrestaurant

Internationale Krankfeiertage

Sondertarife der Bahn

Testflug im Eurofighter

Training für Fahrradkuriere

Trainingscamp zum Winterschlussverkauf

Weiberfastnacht

Weihnachten im Oktober

Weihnachtsbeleuchtung

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